* 5. November 1901 in Gummersbach † 29. Januar 1998 in Düsseldorf
Bruno Goller gilt als einer der bedeutendsten Maler Deutschlands des 20. Jahrhunderts, dessen Werke sich keiner künstlerischen Strömung eindeutig
zuordnen lassen. Goller begann bereits als Jugendlicher mit der Malerei. Seine Motivwahl war zeitlebens beeinflusst durch den Hutmacherladen seiner Mutter, so dass
Schaufenster, Dekorationen und Ähnliches zu den bevorzugten Themen seiner oft rätselhaften Bilderwelt gehören. 1919 zog er nach Düsseldorf, bezog 1920 ein Atelier, trat im selben
Jahr dem Malerzirkel "Das Junge Rheinland" bei und nahm bis 1922 Unterricht bei dem Landschaftsmaler Julius Jungheim. 1927/28 beteiligte er sich an der Ausstellung Junges
Rheinland und war Mitbegründer der Rheinischen Sezession, deren Mitglieder aus Künstlern bestand, die sich dem Kreis um Mutter Ey angeschlossen hatten. Im darauffolgenden Jahr
wurde er Mitglied der Rheingruppe. Während der Zeit des Nationalsozialismus lebte er weitgehend zurückgezogen, galten doch seine Bilder als »entartete« Kunst. 1943 wurde sein
Atelier in der Düsseldorfer durch eine Bombe zerstört und damit ein großer Teil seines Frühwerkes. 1945 kehrt Bruno Goller aus der Kriegsgefangenschaft nach Düsseldorf zurück,
arbeitet erneut als Maler und beteiligt sich ab 1947 an den Ausstellungen des westdeutschen Künstlerbundes in Hagen. Zum Wintersemester 1949/50 wurde er an die Staatliche
Kunstakademie Düsseldorf berufen, an der er von 1953 bis 1964 eine Professur für Malerei innehatte und unter anderem bedeutende Künstler wie Blinky Palermo, Konrad Fischer und
Konrad Klapheck unterrichtete. Gollers Nachlass verwalten sein 2017 verstorbener Biograph Volker Kahmen und weiterhin das Literatur- und Kunstarchiv Hombroich, Bruno
Goller-Archiv .
Bei allen Würdigungen steht im Vordergrund, dass Goller einen sehr eigenständigen Stil geschaffen hat. Zahlreiche Ausstellungen zeigen, dass er zu den national und international bedeutenden deutschen Malern zählt. |
Sammlungen
Kunstmuseum Bonn
Kunst aus NRW, Aachen-Kornelimünster
Museum Kunst Palast, Düsseldorf
Museum Ludwig, Köln
Städtische Galerie Wolfsburg
Stadtmuseum Düsseldorf
Kunstsammlung Nordrhein Westfalen, Düsseldorf
Museum Kunstpalast, Düsseldorf
Von der Heydt-Museum, Wuppertal
Märkisches Museum, Witten
Kestner-Gesellschaft, Hannover
Staatsgalerie Stuttgart
Pinakothek der Moderne, München
Museum Moderner Kunst - Stiftung Ludwig, Wien
Ausstellungen (Auswahl)
1922: Große Kunst-Ausstellung, Städtischer Kunstpalast Düsseldorf
1927: Das Junge Rheinland, Städtische Kunsthalle Düsseldorf
1929: Rheinische Sezession. Jubiläumsausstellung, Städtische Kunsthalle Düsseldorf
1931: Sammlung Ey Düsseldorf, Kölnischer Kunstverein anschließend Königsberg, Mannheim, Wiesbaden
1939: Galerie Rudolf Stuckert, Düsseldorf
1947: Moderne Deutsche Kunst seit 1933, Kunsthalle Bern und Düsseldorf
1949: Große Münchner Kunstausstellung, Haus der Kunst München
1951: Deutscher Künstlerbund, Hochschule für Bildende Künste Berlin
1955: Deutsche Stilleben seit 1900, Haus am Waldsee Berlin
1958: Kestner-Gesellschaft Hannover
1958: Overbeck-Gesellschaft Lübeck
1959: documenta II Kunst nach 1945, Kassel
1959: Hamburger Künstlerclub Die Insel
1963: Galerie Rudolf Zwirner
1963: Schrift en Beeld/Art and Writing/L’art et l’écriture/Schrift und Bild, Stedelijk Museum Amsterdam und Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
1964: Kunst-und Museumsverein Wuppertal
1964: The 1964 Pittsburgh International, Museum of Art, Carnegie Institute Pittsburgh
1966: Hanover Gallery London
1968: German Painters of Today, Fifth Adelaide Festival of Arts 1968 – Festival Exhibitions The Art Gallery of South Australia Adelaide
1969: Kunsthalle Düsseldorf
1969: Städtische Kunsthalle Düsseldorf
1971: Zeitgenössische Deutsche Kunst, The National Museum of Modern Art, Tokio und Kyoto
1973: Alternativen: Kunst um 1945–50, Von der Heydt-Museum Wuppertal
1974: 1949–1974: 25 Jahre Kunst in der BRD Städtisches Kunstmuseum Bonn
1976: Bahnhof Rolandseck, Ausstellung zum 75. Geburtstag
1977: 12 depuis `45, Musée Royaux des Beaux-Arts de Belgique, Bruxelles
1981: Bahnhof Rolandseck, Ausstellung zum 80. Geburtstag
1981: Kunsthandel Wolfgang Wittrock
1982: Theater der Stadt Gummersbach
1985: 1945–1985. Kunst in der Bundesrepublik Deutschland, Nationalgalerie Berlin
1986: Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Retrospektive, Düsseldorf
1991: Bahnhof Rolandseck, Ausstellung zum 90. Geburtstag
1995: Staatliches Puschkin Museum für Bildende Künste, Moskau
1995: Kunst in Deutschland, Bundeskunsthalle Bonn
1996: Bahnhof Rolandseck
1997: Städtische Galerie im Park Viersen UND Museum Baden, Solingen
1997: The pursuit of Painting, Irish Museum of Modern Art, Dublin
1999: Galerie Clara Maria Sels, Düsseldorf
2001: Kunstmuseen Krefeld, Haus Lange und Haus Esters
2001: Galerie Remmert und Barth, Düsseldorf
2002: Kunstarchiv Kaiserswerth
2002: Kunstmuseum Winterthur
2010: Galerie Haus Schlangeneck
2012: Stiftung Insel Hombroich, Siza-Pavillon
2012: Bruno-Goller-Haus, Gummersbach
2013: Halle 32, Raum Bruno Goller, Gummersbach (Dauerausstellung)
2015: Taylor Wessing, Hamburg
2016: Bruno Goller und Positionen zeitgenössischer Künstler aus der Sammlung Kahmen, Stiftung Insel Hombroich, Kirkebykapelle
2024: Kunstmuseum Bonn: Retrospektive 1922 - 1992
2024: Galerie Haus Schlangeneck: Bilder aus einer privaten Sammlung
Monografien
Klapheck, Anna: Bruno Goller. Recklinghausen 1958 (Monographien zur rheinisch-westfälischen Kunst der Gegenwart 10).
Kahmen, Volker: Erotik in der Kunst. Aspekte zur Kunst der Gegenwart. Tübingen 1971.
Kahmen, Volker: Bruno Goller. Bahnhof Rolandseck 1981.
Ruhrberg, Karl: Die Malerei unseres Jahrhunderts. Düsseldorf, Wien, New York 1987.
Ruhrberg, Karl (Hg.): Zeitzeichen. Stationen Bildender Kunst in Nordrhein-Westfalen. Köln 1989.
Eckstaedt, Anita: Paul Klee und Bruno Goller. Psychoanalytische Werkbetrachtungen. Würzburg: Königshausen & Neumann 2008.
Tallowitz-Scharf, Viola: Magischer Monumentalismus. Ein neues Verhältnis zur Wirklichkeit im Werk von Bruno Goller, Domenico Gnoli, Konrad Klapheck und Peter Klasen. Osnabrück, Univ. Diss. 2011.